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Versorgungssicherheit

Die Versorgung mit Mineralölprodukten ist stets sichergestellt

4,5
Monate

In der Schweiz ist die Versorgung mit ausreichend Mineralölprodukten stets gewährleistet: Die Mineralölimporteure sind gesetzlich verpflichtet, Mineralölpflichtlager zu unterhalten. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden vom Bund festgelegt, die Umsetzung obliegt der Branche und zuständig ist die Pflichtlagerorganisation Carbura. Die Pflichtlager decken für Benzin, Diesel und Heizöl einen Bedarf von 4,5 Monaten und beim Flugpetrol einen von drei Monaten ab. Mit anderen Worten: Selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass kein Liter Mineralöl mehr in die Schweiz importiert werden kann, ist die Versorgung mit flüssiger Energie für mehrere Monate gesichert.

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Versorgungssicherheit

Unterschiedliche Importwege steigern Versorgungssicherheit

3’709’259
Tonnen

Erdöl und Erdölprodukte werden auf verschiedenen Wegen in die Schweiz importiert: 2022 gelangte am meisten Öl per Pipeline ins Land: 3’709’259 Tonnen oder 42,1 Prozent. Weitere Importwege: auf der Schiene (32,4%), per Schiff (18,9 %) und auf der Strasse (6,6 %). Diese Diversifikation ist ein wichtiger Pfeiler der Versorgungssicherheit: Fällt ein Importweg aus – etwa, wegen eines Bahnunterbruchs oder weil der Rhein zu wenig Wasser führt –, kann der Import auf anderen Wegen gesteigert und der Ausfall teilweise kompensiert werden.

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Versorgungssicherheit

Bedeutung der Rheinschifffahrt für die Energieversorgung

820
Kilometer

Die Rheinschifffahrt spielt eine entscheidende Rolle für die Erdölversorgung der Schweiz. Als Binnenland hat die Schweiz keinen direkten Zugang zum Meer und ist somit auf Alternativen angewiesen, um Erdölimporte zu ermöglichen. Der Rhein, der mit seinen grossen Flusshäfen eine effiziente Transportroute bietet, spielt hier eine entscheidende Rolle. Auf Tankschiffen wird das Erdöl vom Nordseehafen Rotterdam 820 Kilometer über den Rhein nach Basel transportiert. Die Rheinschifffahrt stellt so einen grossen Teil der Energieversorgung der Schweiz sicher und ist damit ein unverzichtbarer Teil der schweizerischen Infrastruktur. Ohne den Rhein und seine Schifffahrtswege wäre die Versorgungssicherheit der Schweiz im Energiesektor deutlich schwieriger zu gewährleisten.

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Versorgungssicherheit

Rheinhafen Basel: Wichtige Infrastruktur der Versorgungssicherheit

1’250’000
m3

Die Basler Rheinhäfen sind für die Versorgungssicherheit der Schweiz von zentraler Bedeutung. Gut ein Viertel der Importe von Rohöl und verwandten Fertigprodukten gelangt via Binnenschifffahrt nach Basel. Im Jahr 2021 wurden so 2’308’787 Tonnen eingeführt, im Jahr 2022 lag die Menge aufgrund des tiefen Wasserstands des Rheins mit 1’661’724 Tonnen deutlich tiefer. Die in Basel ansässige Infrastruktur dient zudem der Versorgungssicherheit des Landes: Insgesamt befinden sich auf dem Perimeter der schweizerischen Rheinhäfen Tanklager mit einer Kapazität von 1’250’000 m3.

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Versorgungssicherheit

Fossile Heizungen: Nach wie vor marktführend

40,7
Prozent

In der Schweiz werden nach wie vor rund sechs von zehn Häusern mit fossiler Energie beheizt. Die genaue Verteilung der Heizsysteme in Schweizer Gebäuden lautete 2021 wie folgt: 40,7 Prozent Ölheizungen, 17,6 Prozent Gasheizungen, 17 Prozent Wärmepumpen, 11,8 Prozent Holz, 8,0 Prozent Elektroheizungen, 3,6 Prozent Fernwärme, 1,2 Prozent Sonstige. Heizöl ist nach wie vor der beliebteste Energieträger im Heizungsbereich und aufgrund der sehr guten Lagerfähigkeit für die Versorgungssicherheit unschlagbar.

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Versorgungssicherheit

Gasversorgung: Schweiz auch hier vom Ausland abhängig

99
Prozent

Die Schweiz verfügt über keine eigenen Erdgasvorkommen und keine nennenswerten inländischen Speicherkapazitäten. Einzig die einheimische Biogasproduktion vermag einen kleinen Teil zur Gasversorgung beizutragen, nämlich rund ein Prozent. Deshalb muss auch der Erdgas- wie der Erdölverbrauch zu 99 Prozent durch Importe gedeckt werden. Die Schweizer Gasunternehmen beziehen das Erdgas auf den Handelsplätzen in den umliegenden EU-Ländern, und rund die Hälfte der importierten Erdgasmenge stammt aus Russland. Erdgas deckt gut 15 Prozent des gesamten Energiebedarfs der Schweiz ab. 

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Versorgungssicherheit

Reservekraftwerk Birr: Lebensversicherung für die Stromversorgung

Ein Viertel der Leistung

Um einer Strommangellage im Winter vorzubeugen, hat der Bundesrat unterschiedlichste Massnahmen beschlossen. 
Dazu gehört unter anderem der Ausbau der Wasserkraftreserve sowie der Bau mehrerer Reservekraftwerke. Bereits fertiggestellt ist das Reservekraftwerk in Birr (AG). Die acht mobilen Gasturbinen mit einer Gesamtkapazität von 250 Megawatt sollen nur im Notfall zum Einsatz kommen. Die Kapazität entspricht in etwa der doppelten Leistung des Wasserkraftwerks Rheinfelden oder grob einem Viertel des Kernkraftwerks Leibstadt. Der Betrieb der Turbinen war ursprünglich mit Erdgas geplant, aufgrund der Gasmangellage im Zusammenhang mit den Russlandsanktionen ist der Betrieb mit Erdöl allerdings am wahrscheinlichsten.

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Versorgungssicherheit

Wasserkraft: Wichtigste Stromproduzentin in der Schweiz

38’600
GWh

Die Wasserkraft ist für die Stromversorgung der Schweiz der mit Abstand wichtigste Pfeiler. Rund 58 Prozent des inländisch produzierten Stroms werden mittels Lauf- und Speicherkraftwerke produziert, insgesamt sind dies pro Jahr rund 37’260 Gigawattstunden (GWh). Selbstredend ist die Wasserkraft für die Versorgungssicherheit der Schweiz von immenser Bedeutung. Der Bund will mit der Energiestrategie 2050 die durchschnittliche Jahresproduktion von Elektrizität aus Wasserkraft bis im Jahr 2050 auf 38’600 GWh steigern. Um das realisierbare Potenzial zu nutzen, sollen sowohl bestehende Werke erneuert und ausgebaut als auch neue Wasserkraftwerke realisiert werden. Drohende Einsprachen machen dieses doch eher bescheidene Ausbauziel allerdings schwierig. Erhöhungen von Staumauern oder gar der Neubau von Stauwerken wecken stets die Opposition von Naturschutz- und Umweltverbänden. 

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Versorgungssicherheit

Wichtige Rolle der Atomkraft für die Versorgungssicherheit

438
Reaktoren

Atomkraft trägt rund zehn Prozent zur weltweiten Stromproduktion bei. Ende 2022 umfasste der Kernkraftwerkspark 438 Reaktoren in 33 Ländern. Davon decken 13 Länder mehr als einen Viertel ihres Strombedarfs mit Kernkraftwerken. 19 von 36 OECD-Ländern erzeugen Strom mit Kernkraftwerken. Die USA erzeugten im Jahr 2022 mit 92 Anlagen (zwei stehen in Bau) am meisten Atomstrom, vor China (55 Reaktoren), Frankreich (56 Reaktoren) und Russland (37 Reaktoren).


Im Schweizer Strommix macht Atomkraft rund einen Drittel aus, generiert in den vier Kernkraftwerken Gösgen, Leibstadt, Beznau I und Beznau II. Gemeinsam erreichen die vier Kraftwerke eine Gesamtleistung von knapp 3000 Megawatt und erzeugen rund 22 Milliarden Kilowattstunden Strom. Atomkraft ist somit eine tragende Stütze der Energieversorgung der Schweiz – gerade im Winter.

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Versorgungssicherheit

Beitrag der Windkraft zur Versorgungssicherheit

760
Windturbinen

Gemäss einer neuen ETH-Studie braucht es für die Produktion von 4,3 TWh Strom in der Schweiz 760 grosse Windturbinen. Die Windturbinen müssten zu einem grossen Teil dort stehen, wo der Windertrag am grössten ist, nämlich in den Alpen (Kantone Wallis und Graubünden) und im westlichen Mittelland (Kantone Waadt, Freiburg und Bern). Bei einem erwarteten Bedarf von 77 TWh gemäss Energieszenarien würden damit rund 5,6 Prozent des Strombedarfs von 2050 gedeckt. Der Eingriff in die Landschaft wäre indes beträchtlich.

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Versorgungssicherheit

Solaroffensive: Verdreifachung der Fotovoltaik bis 2030

2
Gigawatt

Die Energiestrategie sieht einen massiven Ausbau bei der Fotovoltaik vor. Bis zum Jahr 2050 dürften rund 20 Prozent des derzeitigen Strombedarfs durch Fotovoltaik gedeckt werden, schreibt beispielsweise das Bundesamt für Energie. Der Weg dorthin ist allerdings noch weit. Zwar steigt der jährliche Zubau der Fotovoltaik kontinuierlich. Doch reichen die aktuellen Zuwachsraten nicht aus, um die ambitionierten Ausbauziele zu erreichen: Denn um die drohende «Stromlücke» zu schliessen, müssten bis 2025 1 Gigawatt und bis 2030 sogar 2 Gigawatt pro Jahr zugebaut werden. Das wäre eine Verdreifachung gegenüber heute.

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Versorgungssicherheit

Kohle: Weltweit meistgenutzte Energie zur Stromerzeugung

36
Prozent

Die Kohle spielt weiterhin eine entscheidende Rolle in der weltweiten Energieversorgung. Im Jahr 2019 trug sie gemäss BP Statistical Review 2020 27 Prozent zur globalen Primärenergie bei. Einen noch höheren Anteil nimmt die Kohle an der weltweiten Stromerzeugung ein, nämlich über 36 Prozent. Kohle ist somit weltweit der meistgenutzte Energieträger für die Stromerzeugung. Trotz des wachsenden Anteils erneuerbarer Energien bleibt Kohle in zahlreichen Ländern dominierend, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern. In der Schweiz hat Kohle praktisch keine Bedeutung mehr als Energieträger.