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Fortschritt und Innovation

Treibhausgasemissionen pro Kopf gehen zurück

37,1
Prozent

Treibhausgasemissionen setzen sich aus folgenden Elementen zusammen: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) sowie im kleineren Umfang diverse synthetische Gase. CO2 ist das mit Abstand wichtigste Treibhausgas und macht gut 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz aus. Trotz des starken Bevölkerungswachstums in der Schweiz (+29.9 % seit 1990) kann im selben Zeitraum eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen verzeichnet werden. Insgesamt sanken diese bis 2021 gegenüber 1990 um 18,2 Prozent. Noch deutlicher präsentiert sich die Abnahme, wenn man die Treibhausgasemissionen pro Kopf betrachtet: Hier ist ein Rückgang um 37,1 Prozent zu verzeichnen, das heisst von 8,3 auf 5,2 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person. 

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Fortschritt und Innovation

CO2-Emissionen und Bruttosozialprodukt: Entwicklung nicht im Gleichschrit

70
Länder

In zahlreichen westlichen Industriestaaten, aber auch in zahlreichen aufstrebenden Schwellenländern konnte in den letzten Jahren eine Entkoppelung der Entwicklung des Bruttosozialprodukts und der CO2-Emissionen festgestellt werden. Mit anderen Worten: Die Wirtschaft wächst weiter, während die CO2-Emissionen stagnieren oder gar zurückgehen. 2016 war dies in 70 Ländern der Fall. Die Entwicklung zeigt: Wirtschaftliches Wachstum muss nicht zwingend auf Kosten des Klimas gehen.


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Fortschritt und Innovation

Die Wirtschaft spart CO2

721’870
Tonnen

Seit 2001 unterstützt die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) Schweizer Unternehmen dabei, ihre Treibhausgasemissionen zu verringern und damit ihre Klimaziele zu erreichen. Bis anhin nahmen 4256 Unternehmen solche Unterstützungsleistungen in Anspruch. Mittels Zielvereinbarungen und wirtschaftlicher Massnahmen, die in Zusammenarbeit mit der EnAW umgesetzt werden, senkt die Schweizer Wirtschaft ihren CO2-Ausstoss kontinuierlich und sehr erfolgreich. So konnten mit den seit 2013 umgesetzten Massnahmen 721’870 Tonnen CO2 eingespart werden. Da die Massnahmen kontinuierlich weiterlaufen, steigt die Wirkung von Jahr zu Jahr weiter an. Es ist ein Beispiel, dass Klimaschutz auch auf freiwilliger Basis und wirtschaftlich organisiert erfolgreich funktionieren kann.

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Fortschritt und Innovation

Wasserstoff: Energieträger mit Zukunft

2
Wasserstoffatome

Molekularer Wasserstoff ist ein Element, bestehend aus 2 Wasserstoffatomen. Für die Zukunft der Mobilität ist Wasserstoff relevant, weil er die Vorteile von herkömmlichen flüssigen Treibstoffen und der Elektromobilität vereint: Mit CO2-freiem Strom hergestellt, ist er komplett klimaneutral und man kann damit ein Brennstoffzellenfahrzeug ähnlich wie ein herkömmliches Fahrzeug innert weniger Minuten betanken. Im Betrieb wiederum verfügt das Fahrzeug über die Eigenschaften eines Elektromobils, denn die Brennstoffzelle erzeugt im Fahrzeug Strom, mit dem ein Elektromotor betrieben wird und verursacht dabei keinerlei schädliche Emissionen. Mit all diesen Eigenschaften vermag Wasserstoff einen wichtigen Beitrag zur Speicherung von erneuerbarem Strom zu leisten. 

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Fortschritt und Innovation

Wasserstofftankstellennetz wächst stetig

15
H2-Tankstellen

Im November 2016 wurde im aargauischen Hunzenschwil die erste öffentliche Wasserstofftankstelle für Automobile und Nutzfahrzeuge eröffnet. Mitte 2023 sind aus der einen bereits deren 15 Wasserstofftankstellen geworden. Vier weitere sind in Realisierung. Zudem bestehen heute in der Schweiz zwei Anlagen zur Wasserstoffproduktion mit zwei weiteren im Bau und einer in Planung. Treiber hinter dieser Entwicklung ist der Förderverein H2 Mobilität Schweiz. Die Investitionen in die Wasserstoffinfrastruktur werden von dessen Mitgliedern getragen – grösstenteils ohne öffentliche Fördergelder. Ein guter Beleg dafür, dass Klimaschutz auch aus privatem Antrieb und kostendeckend erfolgen kann.

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Fortschritt und Innovation

Synfuels: Erneuerbarer Treibstoff von morgen

875’000’000
Liter

Es ist heute technisch möglich, aus elektrischem Strom und CO2 synthetische Brenn- und Treibstoffe herzustellen, sogenannte E- oder Synfuels. Die Vorteile solcher Synfuels: Sie sind so einfach transportier- und lagerbar wie herkömmliches Mineralöl, im Gegensatz dazu aber CO2-neutral, sofern der genutzte Strom aus erneuerbaren Quellen oder aus Kernkraft stammt. Ausserdem werden bei der Verbrennung von Synfuels weniger Schadstoffe ausgestossen als bei der Verbrennung von heute marktüblichen Mineralölprodukten. Die Firma Synhelion wendet ein Verfahren an, bei dem Synfuels mittels direkter Nutzung des Sonnenlichts erzeugt werden – sie spricht dabei von «Solar Fuels». Noch ist das Verfahren zwar nicht marktreif, Synhelion verspricht jedoch bis 2030 eine Produktionskapazität von 875 Millionen Litern pro Jahr – und 50 Milliarden Liter pro Jahr ab 2040.

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Fortschritt und Innovation

Wasserstoff und Synfuels: Sinnvoll trotz niedrigem Wirkungsgrad

30
Prozent

In der Diskussion um die unterschiedlichen Fahrzeugantriebssysteme kommt immer wieder die «well-to-wheel»-Thematik zur Diskussion, also die Frage, wie viel Energie von der Quelle letztlich beim Reifen ankommt. Batteriebetriebene Elektromobile sind mit nur 23 Prozent Verlust am effizientesten. Brennstoffzellenfahrzeuge (Wasserstoff) weisen hingegen einen Wirkungsgrad von lediglich 30 Prozent auf und Synfuels erreichen noch niedrigere Werte. Dies wird oftmals als Hauptargument gegen Wasserstoff oder Synfuels ins Feld geführt. Es ist jedoch ein schlechtes Argument: Hauptvorteil der Wasserstoffmobilität ist die mittel- bis langfristige, also saisonale Speicherung des erneuerbaren Stroms. Wenn zur Herstellung von Wasserstoff oder Synfuels ausschliesslich überschüssiger Sommer-Solarstrom (oder sonstige erneuerbare Energie, die nicht direkt genutzt werden kann) verwendet wird, spielt der Verlust eine untergeordnete Rolle.

08 / 12
Fortschritt und Innovation

Biotreibstoffe verringern den CO2-Ausstoss des Verkehrs markant

490’000
Tonnen

Manchen Autofahrerinnen und Autofahrern ist es wohl kaum bewusst, dass dem handelsüblichen Treibstoff ein Anteil Biotreibstoffe, also Treibstoffe aus pflanzlichen Reststoffen beigemischt werden. 2021 betrug dieser Anteil rund vier Prozent, oder in absoluten Zahlen: Am gesamten Treibstoffabsatz von rund 4,9 Milliarden Tonnen betrug der Anteil von Bioethanol und Biodiesel 195 Millionen Tonnen. Damit konnten allein im Jahr 2021 rund 490’000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Biotreibstoffe sind somit die mit Abstand wirkungsvollste Klimaschutzmassnahme von allen – und wohl auch die unauffälligste.

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Fortschritt und Innovation

Biotreibstoffe: Keine Konkurrenz für Teller oder Trog

15’500’000
Liter

In der Schweiz gilt der Grundsatz, dass Pflanzen zuerst als Nahrungsmittel, dann als Futtermittel und erst zuletzt als Treibstoff verwendet werden. Gemäss diesem «Teller-Trog-Tank-Prinzip» dürfen Biotreibstoffe ausschliesslich aus biogenen Abfällen und Reststoffen hergestellt werden. Somit ist eine ethisch bedenkliche Konkurrenzierung der Nahrungsmittelproduktion mit der Herstellung von Biotreibstoffen ausgeschlossen. In der Schweiz wurden 2022 etwa 15’500’000 Liter Biodiesel aus Altspeiseölen wie etwa gebrauchtem Frittieröl hergestellt.

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Fortschritt und Innovation

Klimaziele: Gebäudesanierungen im Akkord nötig

128
Gebäudesanierungen

Der Bund schreibt in seiner neusten «Strategie für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung bis 2050» Folgendes: «Bis 2050 müssen rund 900’000 fossile Heizungen ausgewechselt und Liegenschaften energetisch saniert werden.» Bis 2050 dauert es noch knapp 27 Jahre. In der Schweiz wird fünf Tage die Woche gearbeitet, an 52 Wochen pro Jahr. Ein Jahr besteht folglich aus 260 Arbeitstagen. Somit sind es bis 2050 noch rund 7000 Arbeitstage. Ab sofort müssten also jeden Tag landesweit 128 energetische Gebäudesanierungen abgeschlossen werden und 128 Wärmepumpen, Holzheizungen oder Anschlüsse an ein Fernwärmenetz installiert werden. Das macht rund 33’000 pro Jahr.

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Fortschritt und Innovation

CO2-Kompensation

13’682’166
Tonnen

CO2-Kompensation ist eine Möglichkeit, die eigenen Treibhausgasemissionen anderweitig aufzuwiegen. 2012 gründete die damalige Erdöl-Vereinigung (heute Avenergy Suisse) die Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK. Diese branchenweite CO2-Kompensationsgemeinschaft erfüllt im Auftrag der Mineralölgesellschaften, die fossile Treibstoffe in Verkehr bringen, deren gesetzliche Pflicht, einen Teil der bei der Nutzung der Treibstoffe entstehenden CO2-Emissionen zu kompensieren. Dazu fördert die Stiftung sowohl in der Schweiz als auch im Ausland Projekte, mit denen der Ausstoss von Treibhausgasen reduziert wird. Bis heute konnten auf diesem Weg 13’682’166 Tonnen CO2 kompensiert werden.

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Fortschritt und Innovation

Schweizer Stromnetz der Zukunft

1’000’000’000
Franken

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren wird auch das Stromnetz der Schweiz tangieren. Die Stromproduktion wird zunehmend dezentral, das Stromnetz muss mit grösseren Schwankungen umgehen können. Der Stromtransport über weitere Strecken wird wichtiger. Mit dem sogenannten «Strategischen Netz 2040» plant Swissgrid den nächsten Ausbauschritt des Schweizer Stromnetzes. Die Axpo schätzt die Kosten der Modernisierung des Schweizer Stromnetzes auf 20 bis 30 Milliarden Franken in einem Zeitraum von 20 bis 30 Jahren, das heisst etwa 1 Milliarde Franken pro Jahr. Finanziert werden diese Ausgaben wie bis anhin durch die Ver­braucher über deren Stromrechnung. Das würde sich in einer Preiserhöhung von 1 bis 2 Rappen pro kWh niederschlagen.